Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Biebergemünd

26.02.2018

„20.000 Stunden, die hier im Gemeindegebiet von Biebergemünd  in 2017 von den Freiwilligen Feuerwehren geleistet wurden sind eine stolze Zahl. Das sind 175 Menschen, die sich ehrenamtlich übermäßig für die Allgemeinheit einsetzen“, erklärte Kreisbrandinspektor Markus Busanni anlässlich der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren von Biebergemünd, die in der Biebertalhalle stattfand. Die Feuerwehr stelle einen ganz wichtigen Faktor innerhalb der Gemeinde dar. Hierbei bescheinigte Busanni den Biebergemünder Brandschützern, eine hervorragende technische Ausrüstung, einen modernen Fuhrpark und bis auf Lanzingen, auf hervorragend ausgestattete Feuerwehrgerätehäuser, um das Biebergemünd so manche Gemeinde beneide.

Die stolze Mitgliederzahl der Aktiven und die Top Ausrüstung konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in der Führungsebene gewaltig kriselt. Am 31. Mai 2017 kündigte Markus Staab sein Beschäftigungsverhältnis als Sachbearbeiter für Brand- und Katastrophenschutz bei der Gemeinde und trat auch von seinem Ehrenamt als Stellvertretender Gemeindebrandinspektor zurück. Seitdem ist der Stellvertreterposten unbesetzt. „Die Gründe seiner Kündigung und seinem Rücktritt wurden leider von der Führung des Rathauses und des Gemeindevorstandes bis heute nicht richtig aufgearbeitet“, erklärte Gemeindebrandinspektor Hartmut Freund. „Bei der Besetzung der vakanten Sachbearbeiterstelle für den Brand- und Katastrophenschutz wurden viele Fehler durch die Führung des Rathauses und des Gemeindevorstandes gemacht. Hätte man die Führung der Feuerwehr von Biebergemünd bei allen Gesprächen mit eingezogen und nicht ausgeschlossen, wäre die jetzige Situation vermeidbar gewesen. Zum jetzigen Zeitpunkt hat die Führung der Feuerwehr kein anständiges Vertrauen mehr in die vorab erwähnten. Das zeigt sich besonders bei der Besetzung der vakanten Stelle des Stellvertretenden Gemeindebrandinspektors“, prangerte Freund an. In einer eigens anberaumten Versammlung am 27. Oktober konnten hierfür keine Freiwilligen gefunden werden und auch in der jetzigen Versammlung musste der Punkt der Wahl eines Stellvertreters von der Tagesordnung genommen werden. „Nachdem die Stelle seit dem 1.1. 2018 nicht mehr besetzt ist, muss sie nun gesetzlich mit Zwang bis zum 28. 2. 2018 besetzt werden“, erklärte Freund. Mittlerweile war die Situation so verfahren, dass sogar der Rücktritt von Gemeindebrandinspektor Hartmut Freund  und seines 2. Stellvertreters Thomas Petrausch im Raum stand.

Das Thema wurde von uns aufgenommen, um das in der Vergangenheit gute Verhältnis wieder herzustellen“, erklärte der Vorsitzende der Gemeindevertretung Burkhard Steigerwald. Unter dieser Situation sei leider auch ein Bruch zu den politischen Gremien entstanden. In mehreren Sitzungen der Beteiligten sei dieses Thema intensiv behandelt worden. „Wir konnten uns ein umfangreiches Bild von der Gesamtsituation machen. sie Herr Bürgermeister Weber haben zu dieser negativen Situation beigetragen. Deshalb erwarten wir heute Abend  von ihnen, dass sie dafür die politische Verantwortung übernehmen und sich dazu erklären. Weiterhin möchten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr so wie die ehrenamtlichen Mitglieder der politischen Gremien von ihnen wissen, wie sie das gestörte Verhältnis zur Freiwilligen Feuerwehr wieder herstellen wollen“, wandte sich Steigerwald an den Bürgermeister.

Der gab zu, dass im letzten halben Jahr nicht alle so optimal gelaufen sei. „Dafür entschuldige ich mich und versichere, dass die Zusammenarbeit in Zukunft an erster stelle steht. Ich richte erneut den Appell an diejenigen, die die Voraussetzungen für den Eintritt in die Gemeindebrandinspektion erfüllen“, so Weber. Bisher habe er mit allen betroffenen gesprochen um sie zu aktivieren, jedoch ohne Erfolg. „Es ist mit Sicherheit die schlechteste Lösung, wenn man jemand dazu zwingt, tragen sie bitte nicht dazu bei, dass es zu dieser Maßnahme kommt“, appellierte Bürgermeister Weber.

„Ich muss ganz klar sagen, in der nächsten Woche ist die 8-Wochen Frist um, die dann die Stellenbesetzung fordert. Für mich ist das ärgerlich, da wir dieses Manko schon lange haben. Lieber Gemeindevorstand, in der nächsten Woche müssen wir uns wiedersehen, weil wir diese Thema für alle zufriedenstellend abschließen müssen“, erklärte der Kreisbrandinspektor, der auch ein Signal an die jungen Führungskräfte forderte, um in Zukunft wieder ein sauberes Fahrwasser zu finden.

 
Erschienen in der GNZ am 26.02.2018
 

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