BF-Tag der Jugendfeuerwehr Bieber

11.09.2018

Einmal in die Rolle eines richtigen Berufsfeuerwehrmannes schlüpfen, das ist wohl der Traum vieler Jungen und Mädchen. Für die Mitglieder der Jugendfeuerwehren von Bieber und Roßbach geht dieser Traum alle zwei Jahre in Erfüllung. Dann wird nämlich der Feuerwehrstützpunkt in Bieber in eine richtige Feuerwache umgewandelt, welche die Jugendlichen dann ordnungsgemäß besetzen. Früh um acht Uhr hieß es dann für 28 Mädchen und Jungen einrücken zum Dienstbeginn. Jugendwart Steffen Grob begrüßte die Berufsfeuerwehrleute in spe. Dann folgte die Einweisung in den Organisationsablauf und die Einteilung auf die Fahrzeuge. Gespannt warteten die Jugendlichen auf das kommende Szenario, denn die Älteren Jugendfeuerwehrmitglieder wussten schon, dass da einiges an Aufgaben auf die Truppe zukommt.

Zuerst einmal aber musste das Bettenlager eingerichtet werden. Während es sich die Jungs im Unterrichtsraum gemütlich machten, schlugen die Mädels im Jugendraum ihre Zelte auf. Danach wartete das Frühstücksbuffet darauf geräubert zu werden. Die Mädchen und Jungen langten ordentlich zu und bald waren die Tische leergefegt. Lange konnten die Jugendlichen nicht verdauen. Der Alarmgong unterbrach das aufgeregte Geschnatter und es wurde plötzlich mucksmäuschenstill im Feuerwehrstützpunk. „Achtung, Achtung, Einsatz für die Feuerwehren Bieber und Roßbach Brand mit vermisster Person“, tönte es aus den Lautsprechern. Rasch wurden die Fahrzeuge besetzt und mit Blaulicht ging es Richtung Bieberer Turnhalle. Nun dürfen die Jugendlichen bekanntlich noch keine Fahrzeuge lenken, auch wenn sie für 24 Stunden Berufsfeuerwehrleute sind. Zum Glück gibt’s aber auch noch die Großen aus der Einsatzabteilung, die dem Feuerwehrnachwuchs wieder tatkräftig als Fahrer oder Maschinist zur Seite standen. Am Einsatzort angekommen quoll den Jugendlichen schon dicker Rauch entgegen. Die Nebelmaschine hatte ganze Arbeit geleistet. Rasch rüstete sich der Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten aus, natürlich waren das Attrappen, und ging auf Personensuche. Im Umkleideraum wurden sie auch schnell fündig. Jetzt galt es aber erst einmal die bewusstlose Person ins Freie zu bugsieren. Für die Jugendlichen kein Problem, schließlich haben sie ja schon einige Erfahrung im Unterricht gesammelt und nach erfolgter Rettung wurde die Übungspuppe natürlich ordnungsgemäß versorgt.

Mit Fahrzeugkunde und Bereitschaftszeit harrte man dann auf das Kommende.

Nun gibt es in Bieber ja nicht alle Tage irgendwelche Einsätze, man ist ja schließlich nicht in der Großstadt und wenn, dann dürfen die Jugendlichen hier schon gar nicht zum Einsatz kommen, also wurde kräftig nachgeholfen. Die Jugendwarte und die Wehrführung hatten sich wieder so einiges einfallen lassen, um ihre Jugendfeuerwehrleute auf Trab zu halten. Um Elf Uhr ging der nächste Alarm los. „Brandmeldereinlauf Haus am Burgberg“. Jetzt war die Truppe schon cooler unterwegs, das Gerangel um die besten Plätze löste die Einsatzordnung und so wurden in aller Ruhe die Fahrzuge besetzt und ab ging es Richtung Burgberg. Denkste Brandmeldereinlauf, Fehlalarm. Schon fast am Ziel wurde per Funk umdirigiert, „Ölspur in der Raiffeisenstraße!“ Au Backe, das klingt nach dringendem Handlungsbedarf. Es dauerte nicht lange, da kam die Fahrzeugkolonne auch schon angebraust. Zum Glück bestand die Ölspur nur aus Kakaopulver, das Feuerwehrmann Björn Senzel ausgiebig auf dem Teer verteilt hatte. Mit Ölbindemittel und Besen ging es der imaginären Gefahrenquelle an den Kragen und nach erfolgter Reinigung ab in die verdiente Mittagspause. Eine Ruhepause war auch dann nicht vergönnt. 13:00 Uhr „Baum auf Straße“, 13:315 Müllcontainerbrand. 14:100 Uhr „Verkehrsunfall mit Fahrradfahrer“. Es ging Schlag auf Schlag. Ein Fahrzeugbrand der mit Fichtennadelschaumbad gelöscht wurde, richtige Schaum darf man wegen der Umwelt nicht nehmen, die Rettung eines Plüschtiers vom Baum und am Ende gegen 20:00 Uhr die Krönung. Ein richtiges Feuer im Sägewerk Prasch. Am Abend wurde dann gegrillt und mit Brettspielen, Tischfußball, Aufräumen und Fahrzeuge sauber machen ging es in die verdiente Nachtruhe. Die wurde noch einmal um 2:00 Uhr Unterbrochen, da wurden die müden Berufsfeuerwehrleute jäh zu einer Personensuche aus dem Schlaf gerissen. Am nächsten Morgen nach dem Appell und dem gemeinsamen Frühstück hieß es dann für viele schnell nach Hause ins Bett und erst einmal ausschlafen, so ein Berufsfeuerwehrtag ist doch ganz schön anstrengend aber voll cool. Am Ende bedankte sich Jugendwart Steffen Grob bei den Aktiven, ohne deren Mithilfe der Berufsfeuerwehrtag nicht zu bewältigen wäre und bei Mario Born, der dafür sorgte, dass die ganze Truppe während der 24 Stunden nicht hungern musste.

Erschienen in der GNZ am 11.09.2018
 

Bild zur Meldung: Die Jugendfeuerwehrleute bei einem Übungsansatz