Abschlussübung der Feuerwehr Bieber

28.09.2018

Der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr wird von Jahr zu Jahr anspruchsvoller. Während früher jeder einen Löscheimer bedienen konnte zog, mit den Handdruckspritzen die Technik im Feuerwehrwesen ein. Um 1600 wurden die ersten Handdruckspritzen gebaut, sie waren sehr primitiv und nicht immer einsatzfähig, wurden jedoch immer weiter entwickelt. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich die Druck- und Saug-Feuerspritzen, meist mit Wasserzubringer und herausnehmbaren Ventilen durch. Die industrielle Löschtechnik hatte im Feuerschutzwesen endgültig Einzug gehalten. Heute sind die Brandschützer mit hochmodernem Gerät ausgerüstet, das im Notfall aus dem Schlaf heraus beherrscht werden muss. Im Feuerwehrstützpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Bieber sind sieben Fahrzeuge stationiert. Um die Technik zu beherrschen finden in den Sommermonaten an den regelmäßigen Übungsabenden unterschiedliche Schulungen für die 60 Aktiven Einsatzkräfte statt. So steht unter Anderem das Heben und Sichern von Lasten, Rettungs- und Transporttechniken, Maßnahmen zum Auffangen und Abdichten von Flüssigkeiten, Atemschutzübungen, Maschinelle Zugeinrichtungen, Schneid- und Rettungstechniken bei Verkehrsunfällen, der Umgang mit der Motorketten- und Rettungssäge, Fahrerschulungen, oder das Absichern der Einsatzstelle auf dem Lehrplan. Schon allein daran sieht man, dass die eigentliche Brandbekämpfung bei den heutigen Feuerwehren fast schon eine untergeordnete Rolle spielt. Dennoch muss man auch auf diesen Fall besonders gut vorbereitet sein, wie jetzt die Abschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr Bieber zeigte, die zusammen mit den Roßbacher Kameraden einen fiktiven Wohnhausbrand bekämpfte. Das Übungsobjekt war ein zweigeschossiges Wohnhaus in Roßbach Zur Bork. Der Bieberer Wehrführer Thomas Petrausch gab das Szenario vor. Einen angenommenen Zimmerbrand im 1. Obergeschoss mit vermisster Person. So rückten kurz nach 20 Uhr das LF16/12, das TLF16/25, der ELW und der RW von Bieber mit 30 Einsatzkräften, so wie die Wehr Roßbach mit dem LF 10/16 und 10 Einsatzkräften an. Schon allein die Dunkelheit und die beengten Verhältnisse im Anfahrtsbereich stellten die anrückenden Kräfte vor schwierige Aufgaben. Einige Fahrzeuge mussten in weiterer Entfernung abgestellt werden, um nachrückenden Kräften die Anfahrt zu ermöglichen. Übersichtlicher wurde es, als die ersten Strahler die Einsatzstelle in grelles Licht tauchten. Inzwischen hatten sich auch der erste Atemschutz und der Reservetrupp ausgerüstet. Erste Schläuche füllten sich zischend mit Wasser und der Angriffstrupp tastete sich unter Atemschutz ins völlig verrauchte Gebäude vor. Währenddessen begannen die Roßbacher Kameraden die weitere Wasserversorgung aufzubauen, um ein angrenzendes Wohnhaus zu sichern. Nach kurzer Zeit war die vermisste Person gefunden und ins Freie gebracht, 15 Minuten später konnte Feuer aus gemeldet werden. Es waren drei Hohlstrahlrohre und der Überdrucklüfter zum Einsatz gekommen. Nach einer Stunden waren die Geräte wieder verstaut und die Fahrzeuge einsatzbereit für Ernstfälle. Das Fazit zog am Ende Wehrführer Thomas Petrausch. „Seit April haben wir uns an 24 Übungsabenden intensiv mit den Gerätschaften und Fahrzeugen beschäftigt und um für etwaige Ernstfälle gut  gerüstet zu sein. Die heutige Abschlussübung hat gezeigt, dass das erlernte erfolgreich in die Praxis umgesetzt wurde!“ Ein schöner Erfolg für das abgeschlossene Übungsjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr Bieber. Jetzt beginnt in der dunklen Jahreszeit der theoretische Unterricht auch hier müssen sich die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit vielfältigen Themen auseinandersetzen.

Erschienen in der GNZ am 28.09.2018
 

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