Jugendfeuerwehren sammeln Weihnachtsbäume

24.01.2020

Wohin mit dem ausgedienten Tannengrün? In Biebergemünd keine Problem, da kümmern sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehren seit Jahrzehnten um die Entsorgung. Bis Mitte Januar müssen sich die Besitzer allerdings gedulden, bis sie sich von ihrem weihnachtlichen Schmuckstück trennen können. Wobei die meisten der Nadelgewächse allerdings schon einen recht traurigen Eindruck machen. Also nix wie weg bevor die Nadeln gar nicht mehr aus dem Teppichfilz rausgehen. Bevor jedoch Nordmanntanne, Fichte und Blautanne endgültig entsorgt werden treffen sich die Biebergemünder Jugendfeuerwehren zur gemeinsamen Stärkung. In diesem Jahr durfte die Wehr Nord das Frühstücksbuffet herrichten und so trudelte am frühen Samstagmorgen manch müder Jugendfeuerwehrangehöriger im Gerätehaus am Gemeindezentrum in Kassel ein. Auch Bürgermeister Manfred Weber hatte sich zu ungewohnt früher Stunde aufgemacht um den Feuerwehrnachwuchs zu motivieren.

Die scharrten derweil mit den Hufen angesichts des Brötchenberges und der Wurstplatten, mussten sich aber noch etwas gedulden. Gemeindejugendwart Steffen Grob schritt zur Begrüßung, die neben den Jugendlichen vor allem Bürgermeister Weber und dem Stellvertretenden Gemeindebrandinspektor Günter Lenz, so wie Bernd Samer, der in der Gemeindeverwaltung für Abfall, Umwelt und Friedhöfe zuständig ist, galt. „Ich freue mich, dass wieder alle Jugendfeuerwehren von Biebergemünd an der Aktion teilnehmen und danke der Wehr Nord, dass sie das Frühstück vorbereitet hat“, erklärte Grob.

„Es ist schon eine über 30-jährige Tradition, dass die Jugendfeuerwehren zu Beginn des Jahres die Weihnachtsbäume einsammeln“, erinnerte Bürgermeister Weber. Das bedeute auf der anderen Seite, dass die Leute darauf warten. „Die Bevölkerung weiß hier ist eine Jugendfeuerwehr, die steht hinter der Sache, die machen das gerne und helfen die Bäume zu entsorgen. Es ist schön, dass auch in diesem Jahr wieder in allen Ortsteilen gesammelt wird, die Bevölkerung ist darauf eingestellt, die Leute warten auf euch. Heute wünsche ich euch, dass ihr diese Arbeit wieder gut meistert“, erklärte Weber, mit der Bitte aufzupassen. „Für alle, die ihr an der Aktion beteiligt seid, mein Appell, seid vorsichtig, achtet auf den Verkehr, ihr bewegt euch im öffentlichen Raum!“ Nach den Ermahnungen dankte der Bürgermeister den Jugendwarten und den Begleitern aus den Aktiven Wehren, so wie dem Kücheteam der Wehr Nord, die für das leibliche Wohl gesorgt hatte.

Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Lenz war geplättet, dass der Raum im Gerätehaus der Wehr Nord proppenvoll war, „ das finde ich klasse, das ihr da alle mit macht“, und gab das Buffet frei, das sogleich gestürmt wurde.

Im Anschluss an die gemeinsame Stärkung und das obligatorische Gruppenfoto fuhren die Jugendfeuerwehren von Bieber, Roßbach, Lanzingen/Breitenborn und der Wehr Nord mit Wirtheim/Kassel in ihre Ortsteile, um dem Tannegrün zu Leibe zu rücken. Die Bewohner hatten die Bäume schon parat gelegt und an vielen hing ein Tütchen, mit einem kleinen Obolus für die Jugendfeuerwehren. Auch herrenlose Bäume wurden anstandslos aufgeladen und werden von der Gemeinde einer artgerechten Entsorgung zugeführt, in dem sie geschrettert und zu Hackschnitzeln verarbeitet werden. Schließlich soll ja im Dorf wieder Ordnung herrschen. Am Ende einiger strammer Fußmärsche wartete in den einzelnen Ortsteilen ein ordentliches Mittagsmahl auf die knapp einhundert fleißigen Holzknechte.

Erschienen in der GNZ am 23.01.2020
 

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