Ein Mann der klaren Worte - Hartmut Freund erhält Hessischen Verdienstorden

01.10.2022

Stellvertretend für die Hessische Landesregierung hat Landrat Thorsten Stolz am Donnerstag den Hessischen Verdienstorden an Hartmut Freund aus Bieber überreicht. Im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums in Gelnhausen waren sich die Redner einig, dass Freund ein Mann ist, der für die Sache auch mal klare Kante zeigt, und dessen Herz für die Feuerwehr schlägt.

30 Gäste durfte Hartmut Freund zur Feierstunde einladen, und entschied sich neben seiner Familie für viele langjährige Wegbegleiter aus der Feuerwehr. Auch seine politischen Ansprechpartner hatte er in das Main-Kinzig-Forum gebeten – und so waren mit Matthias Schmitt, Manfred Weber und Thomas Dickert gleich drei ehemalige oder aktuelle Bürgermeister anwesend.

Landrat Thorsten Stolz betonte, dass die Verleihung des Hessischen Verdienstordens ein besonderer Anlass ist. Schließlich sei die Zahl der Ordensträger in Hessen auf 800 gedeckelt, die Auszeichnung werde also nicht inflationär verliehen. Aber Hartmut Freund habe die Auszeichnung mehr als verdient. Schließlich sei er Feuerwehrmann mit Leib und Seele, sein Herz schlage für die Feuerwehr, das Ehrenamt und seine Gemeinde. Wie viel Zeit, Kraft und Energie hinter seiner Tätigkeit stehe, sähen viele Bürger nicht. „Du bist ein Vorbild, das wir brauchen“, sagte Stolz. „Deswegen Dank, Anerkennung und Respekt.“

Freund sei auch ein Mensch mit eigenen Vorstellungen, der klare Kante zeige. Das sei manchmal auch nötig, um die Feuerwehr in der Gemeinde zusammenzuhalten. Dies sei ihm sehr gut gelungen, lobte der Landrat und so sei die Feuerwehr in Biebergemünd heute sehr gut aufgestellt. Stolz richtete seinen Dank auch an Hartmut Freunds Familie. Ein Ehrenamt in dieser Form auszuführen, funktioniere nur, wenn die Familie dahinterstehe.

In seinem Leben war Freund insgesamt 40 Jahre lang Ehrenbeamter. 

1969 trat er in die Jugendfeuerwehr ein und ging im Jahr 1975 in die Einsatzabteilung über. Im Jahr 1981 übernahm er als stellvertretender Wehrführer das erste Amt und wurde 1987 zum Wehrführer gewählt. 1996 wurde er stellvertretender Ortsbrandmeister (ab 2001 wurde der Titel in stv. Gemeindebrandinspektor umbenannt) in Biebergemünd. Im Jahre 2006 wurde Freund schließlich Gemeindebrandinspektor. Seine Amtszeit endete am 31. März 2021.

Ab 1988 bildete er als überörtlicher Kreisausbilder für den Kreisverband Main-Kinzig Feuerwehrleute im Funken aus. Eine Tätigkeit, die er bis heute ausübt, und in der er inzwischen über 100 Lehrgänge leitete.

"Bei 112 ist Schluss", sagte Freund im Rahmen seiner Dankesrede. Ab 2006 war er auch Fachgebietsleiter Funk und wurde außerdem im selben Jahr in den Vorstand des Kreisfeuerwehrverband Gelnhausen gewählt. Während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bekam er zahlreiche Auszeichnungen verliehen.

"Du hast die Auszeichnung mehr als verdient", sagte Biebergemünds Bürgermeister Matthias Schmitt. "Vor deiner Leistung können wir alle den Hut ziehen." Dass insgesamt drei Bürgermeister hier seien, zeige, mit welchem Respekt er den Menschen gegenüberstehe. Seine klare Kante wüssten alle zu schätzen. Er hob auch Freunds intensiven Kontakt zu anderen Feuerwehren im Kreis heraus, mit der er sich ein Netzwerk aufgebaut habe, von dem auch die Feuerwehr in Biebergemünd profitziert habe. Die Erinnerung an einen Betriebsausflug, bei der er im Kartrennen den damaligen Bürgermeister Dickert geschlagen hatte, sorgte für gute Stimmung bei den Gästen.

Auch Kreisbrandinspektor Markus Busanni dankte Freund für seine Verdienste. Er habe immer die Interessen der Basis und seiner Mannschaft im Auge gehabt. In seinen Funklehrgängen hätte er über 2.000 Menschen ausgebildet. Außerdem habe er sich besonders bei der Umstellung der Funktechnik auf Digitalfunk im Jahr 2013 verdient gemacht.

Freund dankte allen Vorrednern und Gästen. Als er in die Feuerwehr eingetreten sei, habe er nie gedacht, nach 40 Jahren all diese Posten innegehabt zu haben. "Ich habe meine Arbeit trotz der Mühen gerne getan", sagte er. Allerdings sei seine Tätigkeit ohne Hilfe nicht machbar gewesen. Er dankte all seinen Stellvertretern und nicht zuletzt seiner Familie, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Kulturpreisträger Peter Back am Saxofon. 

 

 

Bild zur Meldung: Bürgermeister Matthias Schmitt, Hartmut Freund, Andrea Freund und Landrat Thorsten Stolz