Einsatzbericht 19

Einsatzdaten

Datum:

29.03.2015

Einsatzbeginn:

22:52

Einsatzende:

00:10

Einsatzort:

Bieber, Dr.-Pfahl-Straße

Einsatzstichwort:

Hilfeleistung

Lage vor Ort:

Sturmschaden

Eingesetzte Kräfte:

15

Eingesetzte Fahrzeuge:

KdoW, ELW 1, RW 1, LF 16/12

Sonstige Organisationen:

Ortsansässiger Dachdeckerbetrieb

Lage/Tätigkeit

Derzeit nimmt die Atmosphäre über dem Atlantik sowie auch europäischen Raum wieder richtig Fahrt auf. Am eigenen Leib zu spüren bekamen das die Bewohner des Hauses in der Dr. Pfahl Straße 9 in Bieber, die am Sonntagabend mit einem gewaltigen Krach, kurz vor 23 Uhr, aus dem Schlaf gerissen wurden. Gut 20 m² des Dachüberbaus wurden komplett weggerissen zur Seite geschleudert und stürzten in den Eingangsbereich. Vier Sparren von 9 Meter Länge mit der kompletten Dacheindeckung stellten für den Sturm offensichtlich kein Problem dar.
Verantwortlich für die heftigen Stürme, die in den späten Nachmittagsstunden aufkamen, ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes, das kräftige und großräumige noch namenlose Azorenhoch, welches sich bis weit in den Mittelmeerraum ausweiten konnte, sowie eine Tiefdruckzone von Neufundland bis nach Skandinavien, in die mit Niklas, Mike und Lucien mehrere, unterschiedlich intensive Tiefdrucksysteme eingebettet sind. Welcher der drei Tiefs nun eigentlich für den Schaden verantwortlich ist dürfte den Besitzern relativ egal sein.

Um 22:52 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Bieber alarmiert. Die leitete erste Sicherungsmaßnahmen ein. Teile des Dachs lehnten seitlich an der Hauswand und drohten in ein Fenster zu stürzen. Deshalb zog die Feuerwehr  die Sparren und die Verschalung mit der maschinellen Zugeinrichtung des Rüstwagens zur Seite. Zur Unterstützung bei den Sicherungsarbeiten wurde ein Dachdeckermeister aus Roßbach geholt. Die Feuerwehr Bieber war mit drei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften vor Ort. „Wir vermuten, dass eine Windhose diesen enormen Schaden angerichtet hat“, erklärte Gemeindebrandinspektor Hartmut Freund. „Das war der größte Sturmschaden den Bieber hatte, in meiner fast 40-jährigen Feuerwehrlaufbahn so was noch nicht gesehen!“ Erschwerend bei den Sicherungsmaßnahmen waren weiterhin  Sturmböen, Hagel und Starkregen. Gegen 24 Uhr waren die Sicherungsmaßnahmen beendet und die Einsatzkräfte konnten völlig durchnässt abrücken.

Erschienen in der Gelnhäuser Neuen Zeitung (GNZ) am Dienstag, 31.03.2015.

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