Einsatzbericht 20/2019

Zwei Tage lang hielt ein Umwelteinsatz die Bieberer Feuerwehrleute auf Trab. Ein modriger Ölgeruch lag am Montagmittag über dem Schwarzbach, der auf gut 1 km Länge  den Anwohnern in die Nase stieg. Um 14:21 Uhr ging dann die Alarmierung im Bieberer Feuerwehrstützpunkt ein, mit dem Einsatzstichwort, „Öl auf Schwarzbach!“ Kurze Zeit später rückten Gemeindebrandinspektor Hartmut Freund, sein Stellvertreter Thomas Petrausch, so wie 14 Feuerwehrleute von Bieber und dem Gemeindebauhof aus. Anwohner wiesen sie auf einen stärkeren Ölfilm auf der Schwarzbach hin. Daraufhin begab man sich sofort auf die Suche nach der Ursache. Der Erkundungstrupp stieß bald auf ein Kanalrohr, das im Schmelzweg in Höhe des Haus Nr. 60 in den Schwarzbach mündete. Mit einem Rohrdichtkissen wurde der Kanal abgedichtet und auf dem Schwarzbach eine Ölsperre errichtet. Die Ursachensuche gestaltete sich jedoch schwierig. Gemeindebrandinspektor Freund forderte von der Gemeindeverwaltung Kanalpläne an. In der Zwischenzeit wurden alle anliegenden Häuser im Bereich des Kanals auf schadhafte Öltankanlagen überprüft. Hier konnte kein Verursacher festgestellt werden. „Da der Oberflächenkanal nach den Plänen der Gemeinde 300 Meter lang war und keine Verbindung zum Abwasserkanal der Gemeinde hatte, konnte man sich nicht vorstellen, wie das Öl in den Kanal gekommen ist“, erklärte Gemeindebrandinspektor Freund. Nach den ersten Sicherungsmaßnahmen wurden gegen 16:50 die Einsatzkräfte mit 2 Gerätewagen Logistik, die 2 Rüstwagen und der  Kommandowagen abgezogen. Gemeindebrandinspektor und Stellvertreter blieben vor Ort. In der Zwischenzeit traf der Klärmeister an der Einsatzstelle ein und es wurde gemeinsam beschlossen den Kanal im Bereich des Bürgersteiges frei zu graben und anzuschneiden. Eine Spezialfirma befuhr dann mit einer Kamera den Kanalabschnitt und stellte fest, dass entgegen den Plänen, an verschiedenen Stellen Abwasserrohre angeschlossen waren. Um 21 Uhr musste der Einsatz abgebrochen werden. Vorsorglich wurde der Kanal an der Grabungsstelle und am Einlauf mit Rohrdichtkissen abgedichtet, um ein weiteres Auslaufen des Öls zu verhindern. „Zum Glück war es ein großer Vorteil, dass es in der Nacht und am drauffolgenden Tag nicht regnete“, so Freund.

Am nächsten Morgen wurde von der Feuerwehrführung die Überprüfung der Funktion von Abdichtmaßnahmen und Ölsperre kontrolliert. Erst am Nachmittag waren Spezialkräfte vor Ort, die die Einläufe auf den Privatgrundstücken kontrolliert, dabei wurden weitere Ölverschmutzungen festgestellt. Als Maßnahme wurde beschlossen die Kanalanlage komplett zu spülen. Das mit Öl verunreinigte Wasser wurde in einem Tankwagen aufgenommen. Nach dieser Maßnahme waren keine Verschmutzungen mehr feststellbar. Von 17:00 bis 19:00 Uhr waren noch einmal 8Feuerwehrleute für den Rückbau im vor Ort. Bei dem ganzen Einsatz war die Untere Wasserbehörde mit im Gespräch, so wie die zuständigen Stellen der Gemeinde. Auch Bürgermeister Manfred Weber machte sich vor Ort ein Bild von der Lage, so wie die Polizei. Über die genauen Ursachen konnte noch nichts in Erfahrung gebracht werden, die Ermittlungen der Polizei dauern noch an.

Erschienen in der GNZ am 09.05.21019
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